Die dänische Kunststoffindustrie arbeitet mit NROs in Kampf gegen Meeresmüll zusammen

Die dänischen Stiftungen VILLUM und VELUX haben angekündigt, insgesamt 1,2 Millionen Euro für das „Projekt plastikfreie Meere“ zur Verfügung zu stellen, welches die Kunststoffabfälle im Meer durch eine Reihe von Initiativen analysieren und reduzieren soll. Der dänische Kunststoffverband steht neben den nationalen NROs „Plastic Change“ und „The Ecological Council“ hinter dem Projekt.

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Kunststoffabfälle im Meer sind ein komplexes und wachsendes Problem, welches sich auf die Tier- und Pflanzenwelt, Ökosysteme, den Tourismus und die Wirtschaft auswirkt. Dieser Trend muss umgekehrt werden. Dieses Verfahren wird nun in einem dänischen Kontext beschleunigt.

Das „Projekt plastikfreie Meere“ besteht aus verschiedenen Elementen, die zusammen zum langfristigen Ziel beitragen, die Verbreitung von Mikro- und Makrokunststoffen in der Meeresumwelt zu dokumentieren, um die Quellen der Verschmutzung zu identifizieren und die Umweltverschmutzung somit zu reduzieren.

– Dies ist ein großer Tag für die dänische Umwelt. Mit den Zuschüssen beider Stiftungen sind wir nun in der Lage, profunde Kenntnisse darüber zu erlangen, wie sich der Kunststoff auf unsere Umwelt auswirkt und möglicherweise auch auf uns Menschen. Insbesondere werden wir eine Diskussion darüber führen, wie wir eine nachhaltige Zukunft mit Kunststoff schaffen können, erzählt Henrik Beha Pedersen, Umweltbiologe und Gründer von Plastic Change.

Partnerschaften vor Ort, neue und grüne Geschäftsmodelle, die Entwicklung von Technologien, die Ansammlung von Wissen, Einfluss von Verhaltensweisen und Kommunikation sind nur einige der Werkzeuge, die im „Projekt plastikfreie Meere“ eingesetzt werden, welches in den kommenden drei Jahren laufen wird.

 

Projekt „Plastikfrei“ am Roskilde-Fjord

Ein sehr spannender Teil des Projekts konzentriert sich auf die Zukunftssicherheit des Roskilde-Fjords und auch auf den neuen Nationalpark „Land der Schildjungen“ (Skjoldungernes land) im Rahmen der zunehmenden Verschmutzung durch Kunststoffe.

– Ziel ist es, von Anfang an die Ortsansässigen in das Projekt mit einzubeziehen und ihnen zu ermöglichen den Roskilde-Fjord selbst frei von Kunststoff zu halten, erklärt Henrik Beha Pedersen.

Kunststoffwiederverwertung entlang der Westküste

Eine weitere spezifische Tätigkeit ist die Entwicklung eines grünen Geschäftsmodells, das den Wert der Sammlung und der Wiederverwertung von Kunststoffabfällen entlang der Westküste von Jütland für die Gesellschaft demonstrieren soll.

Dieser Teil des Projekts beinhaltet zwei Mitgliedsunternehmen des dänischen Kunststoffverbands und es ist absolut verständlich, dass die Industrie einen Teil der Verantwortung trägt. Helle Fabiansen, Leiterin für Umwelt, dänischer Kunststoffverband, betonte, dass:

– Kunststoffabfälle schlecht für die Meeresumwelt sind, der Kunststoff jedoch zugleich eine wertvolle Ressource ist. Es gibt eine Reihe guter Gründe für eine Kunststoffwiederverwertung in einem viel größeren Umfang. Unser Sammeleifer mithilfe von Freiwilligen entlang der Westküste Jütlands und die anschließende Produktion neuer Kunststoffprodukte – wie Freizeitmöbel – ist ein spannendes Pilotprojekt, welches hoffentlich zur Entwicklung eines neuen grünen Geschäftsmodell führen wird.

Mikroplastikfreie Kosmetik

Das „Projekt plastikfreie Meere“ kämpft auch gegen Mikrokunststoffe an. Das Projekt beinhaltet zudem die dänische Umsetzung der App „Beat the Microbead“ für Verbraucher, welche Schönheits- und Kosmetikprodukte identifiziert, die Mikroplastik enthalten.

„Mikrokunststoffe sind ein völlig unnötiger Bestandteil in einer Vielzahl von Konsumgütern und dies wirkt sich direkt auf den Menschen und die Umwelt aus. Eine der Herausforderungen des Mikrokunststoffs ist seine Fähigkeit, gefährliche Chemikalien zu binden, was bedeutet, dass diese Chemikalien in die Umwelt gelangen können. Das „Projekt plastikfreie Meere“ wird eine Debatte schaffen – unter anderem durch „Beat the Microbead“ – welche die Öffentlichkeit, Industrie und Politiker miteinbezieht. Gemeinsam müssen wir Lösungen finden, die Kunststoffabfälle in Dänemark, in der Europäischen Union und auf globaler Ebene zu reduzieren“, sagt Christian Ege, Leiter des Sekretariats, dänischer Ökologierat.

Die Ergebnisse des „Projekts plastikfreie Meere“ werden der Öffentlichkeit kontinuierlich vorgestellt. Die aktive Präsenz auf der Veranstaltung „Bürger treffen Politiker“, die auf der dänischen Insel Bornholm stattfindet, eine regelmäßige Kommunikationsplattform sein.